
Bild 110

Chronik einer Begegnung



Wenn ich meine Gedanken akzeptiere, akzeptiere ich meine Gefühle.
Über die Angst
Angst ist ein Gefühl. Wir alle kennen es. Nein. Das stimmt wahrscheinlich nicht. Ich bin es erst am Kennenlernen. Das Gefühl der Angst soll uns vor Gefahren warnen. Auch das stimmt wahrscheinlich nicht. Es hilft uns die Gefahr zu überstehen.
Das ist eine Lüge.
Mein Vater hat mich missbraucht. Meine Mutter hat nichts gemacht. Ich habe meinen Bruder missbraucht. Meine Eltern haben nichts gemacht. Wahrscheinlich hat mein Vater auch meinen Bruder missbraucht.
Heute Morgen wurde ich mit einem Schimpfwort beleidigt. Für zwei Sekunden spürte ich Wut aufkommen und sah mich innerlich ihm sagen, was das soll. Jetzt sind ca. 5.5 Stunden vergangen. Und bis jetzt, seit 5.5 Stunden, fühle ich mich ruhig.
Fast scheint es so, als ob ich, seitdem mir mein Vater als Kind das gleiche Schimpfwort an den Kopf geschmissen hat, in ständiger Angst gelebt habe und jetzt durch die Beleidigung Ruhe gefunden hätte.
So als ob es mich beruhigt, dass ich jetzt weiss, warum ich ständig Angst hatte.
Heute hat mir mein Chef (C) gesagt, dass ich eine «huerre Pfiffe» sei.
In Bosnien gibt es ein Teil, welcher mehrheitlich von ethnischen Serben bewohnt wird und von einem Mann regiert wird, welcher provoziert und die Anstrengungen der bosnischen Zentralregierung untergräbt. Ich verurteile diese Provokationen und befürworte eine Gefangennahme von Dodic, damit dieser juristisch zur Verantwortung gezogen werden kann.
Heute hatte ich einen Traum. Es war dunkel. Es gab verschiedene Frauen. Einmal habe ich mit einer rumgemacht. Dann habe ich mich einer anderen angenähert. Dann kam ein Moment bei dem beide Frauen anwesend waren. Ich sagte: Ich habe das Gefühl, dass ich mich entscheiden will. Ich entscheide mich für Nicole. Diese Entscheidung habe ich gefällt, weil mir Nicole sehr gut gefiel. In ihren Augen sah ich, dass sie sich freute und ich freue mich mit ihr einen gemeinsamen Weg zu gehen.
Ich nenne ihn EL. Er steht für das Körperliche. Er steht für die Handlung. Er ist ein Kind.
Ich nenne ihn Sche. Er steht für das Intellektuelle. Er steht für die Gedanken. Er ist ein Kind.

Der Vater meines Chefs, eigentlich ein Pensionär ohne Arbeitsvertrag, hat mich am Montag gefragt, ob ich Getränke schon bestellt hätte. Ich verneinte. Er sagte, dann: «Dann, aber sofort.»
Ich habe dann die Getränke bestellt, obwohl es meiner Meinung nach auch noch am Mittwoch gegangen wäre.
Dass ich Dinge blind ausführe, die mir ein Mensch sagt, welcher keine Anweisungsgewalt über mich hat, macht mich wütend.
Ich taufe diesen Menschen ‚K‘.
Ich bin wieder einmal total angespannt. Klar, es ist, weil ich gerade arbeite. Aber ist es in meiner Freizeit wirklich besser? Ich habe das Gefühl, dass die Angst in meinem Leben einen extrem grossen Einfluss hat. Bin ich ein Getriebener? Warum fühle ich mich nicht selbstbewusst? Ich fühle mich zurzeit eher wie ein Diener auf der Abschussliste. Wenn ich könnte, würde ich weinen.


