Eine Theorie:
Wir können unsere Angst nicht beeinflussen.
Eine Theorie:
Wir können unsere Angst nicht beeinflussen.
Vor dem Loeb1 werde ich von einem jungen Mann angesprochen. Er fragt ob ich italienisch oder englisch spreche. Ich sage: «Englisch». Er fragt mich, ob ich ihm einen Job geben oder vermitteln könne. Ich verneine. Dann fragt er nach Geld. Ich lehne diese Anfrage ab. Dann ging ich.
Ich bin gestern Abend nach Bern gegangen.
War unter anderem ca. eine Stunde bei den zentral im Bahnhofsgebäude platzierten Bänken (Treffpunkt). Plötzlich kam eine ältere Frau (ca. 64 Jahre alt) und fragt mich ob ich nach links rutschen könne. Ich schüttle den Kopf. Dann hat sie angefangen mich in aller Lautstärke zu beleidigen. Ich sei doch sicher psychisch krank. Ich habe versucht sie zu ignorieren. Sah jedoch in meinem Blickfeld, dass sie vor mich hin ging, um mein Gesicht von vorne sehen zu können und sagte dann: «Ja, der ist 100% psychisch krank». «Der sehe so aus, wie er sich bald das Leben nehmen würde.» Die Aussagen trafen mich. Ich ging dann weg. Auf den Zug.
Wenn ich ehrlich bin, hat mich der Vorfall schon ein bisschen belastet. Im Zug drin schaute ich dann in die Scheibe, um mein Spiegelbild sehen zu können.
Habe gerade eine leichte Darmreizung. Ich gehe davon aus, dass es daran liegt, dass ich vor ca. 23 Stunden eine hochverarbeitete Feinbackware konsumiert habe, welche drei E-Stoffe beinhaltet. Muss aber nicht zwangsläufig an den E-Stoffen liegen. Und die Darmreizung war auch nur leicht.
Empfinde ich Trauer? Ja.
Finde ich schade. Trauer.
War schön. Danke.
Noch ein kleiner Nachtrag zum ersten Tag in der Ukraine. Wir sind mitten durch riesige Wälder gefahren. Ich liebe Wälder und die Wälder, welche es hier im Flachland der Schweiz gibt, sind so klein, dass ich mich wundere, dass es darin überhaupt Wild gibt. Klammer geschlossen.
Die Strasse wurde grösser, mehr Verkehr. Es ging gegen Kiew zu. Ganz scheu, versuchte ich Zurken zu verstehen zu geben, dass ich mir gerne die Stadt Kiew anschauen würde. Die Antwort war kurz:
«Ich mag keine Städte.»
Zurken, Reise 2012
Ich fühlte mich nicht gesehen und nicht gehört. Ich hatte für meine Reise drei Monate eingeplant und wollte nicht schon in einer Woche die Hälfte absolviert haben.
Gegen Abend erreichten wir Kiew, welches ich nur von der Autobahn ein bisschen erahnen konnte. Wir fuhren einfach daran vorbei. Zurken suchte uns einen Schlafplatz auf der anderen Seite des Flusses. Seine Idee: Hinter einer Tankstelle in einem Agglo-Gebiet. Dann kamen plötzlich zwei Männer und verwickelten uns in ein Gespräch. In schlechtem Englisch stellten sie eine normale Frage. Doch schon bald wurde uns die ganze Sache unheimlich, denn die Männer schienen gar nicht an uns interessiert gewesen zu sein. Kurz bevor es zu einem Handgemenge zwischen mir und einem der Männer kam, rannte ich weg zur Vorderseite der Tankstelle. Dort standen ein paar junge ukrainische Männer (ca.18-22 Jahre alt). Ich sagte ihnen hastig und bestimmt, dass ich sofort ihre Hilfe brauchte. Sie folgten mir sofort und so rannten wir alle gemeinsam hinter die Tankstelle. Dort war Zurken wahrscheinlich auch in Bedrängnis geraten. Den Campingtisch wieder im Auto. Zurken und ich springen ins Auto und düsen davon…
Ich bin diesen hilfsbereiten jungen Ukrainer bis heute unendlich dankbar für ihre Hilfe. Ich denke, dass, ansonsten, die Sache zumindest für Zurken hätte böse enden können.
Lieber Zurken, hast du zu meiner Version noch etwas hinzuzufügen?
Liebe Grüsse
Habe ich Angst?
Ja.
Wow, wie mutig ist denn das, dass ich mich meiner eigenen Angst stelle?
Smiley mit grossen leuchtenden Augen..
Einfach so, oder ist es wegen der Situation auf Arbeit, oder der Situation mit meinen Eltern oder der Situation mit Z?
Ich schaue mir Youtubevideos über Gaza an. Anscheinend sind dort fast alle Häuser zerstört. Die Zivilbevölkerung lebt in Angst, medizinischer Unterversorgung und HUNGER. Es ist absolut schrecklich. Ich habe Angst Euch die gute Laune zu verderben.
Sprechen ist die Verbindung zwischen Körper und Geist. Schreiben auch.