Es war alles interessant und ich begann die Reise zu geniessen. Seit dem Vorfall an der Wolga konnte ich mich öffnen. Nach zwei Städten im Nordwesten von Kasachstan ging es jetzt südwärts oder südostwärts. In dieser Region gab es teilweise gar keine Menschen. Eine menschenleere Steppe. Es gab keine Hügel und nichts. Es war 360 Grad nur das Wohnmobil und ich. Es war ein Gefühl, als ob der Himmel ganz nah war.
Konversation MiScheEL-Zurken
Russland und Kasachstan Tag 1 (29)
Wir fuhren wieder auf guten Strassen nordwärts auf der westlichen Seite der Wolga. Bald kamen wir zu den Städten Saratow und Engels. Dort waren wir in einem McDonalds. Von nun an ging es ostwärts. Bald waren wir in Kasachstan. Kasachstan war anders als Russland. Orientalischer, muslimischer. Die Kamele waren das erste Zeichen, welches mir diesbezüglich ins Auge stach.
Russland Tag 1 (28)
Ukraine war im Vergleich zur Schweiz ein rückständiges Land. Aber es war kein zerfallenes Land. So wie Russland. Ich bemerkte diesen Unterschied gleich nach der Grenze. Zurken fuhr in Richtung Wolgograd. Es war mein Wunsch diese Stadt zu sehen und Zurken war damit einverstanden. In Wolgograd angekommen, suchte sich Zurken zuerst, ein bisschen ausserhalb der Stadt, einen Schlafplatz. Ich machte mich sogleich auf die Stadt zu erkunden. Es war für mich sehr eindrücklich und interessant. Als ich spät abends, als es schon dunkel war, durch die dunklen und leeren Strassen der Stadt zog, hatte ich ein mulmiges Gefühl.
Am nächsten Tag fuhren wir irgendwann los. Ich kann mich nicht genau daran erinnern. Wir gingen auf die östliche Seite der Wolga und fuhren nordwärts. Ich fand es sehr interessant. Gerade weil es in diesem abgelegenen Gebiet so wenig Zivilisation gab. In meiner Erinnerung mussten wir die richtigen Wege richtiggehend suchen.
Doch die Wege wurden trotz all unseren Bemühungen immer schlechter und es gab wenig Bevölkerung. Immer wieder fuhren wir wieder gegen Ost oder West nur um immer wieder eine Strasse zu finden, welche gegen Norden zeigte. Irgendwann, nach ein paar Tagen, gaben wir auf.
Mir gefielen diese Tage. Ich empfand sie als Abenteuer und dieses suchte ich ja schliesslich.
Trotz allem gibt es zu diesem Kapitel noch eine andere Geschichte. Ich weiss nicht mehr genau wann sie passierte. Aber ich glaube, dass sie auf der östlichen Seite der Wolga passierte. Ich hatte Angst. Die Menschen hier schienen mir so anders und ich hatte Angst, dass wir erstens beobachtet würden, und zweitens, dann, in der Nacht überfallen würden. Wir schliefen direkt an der Wolga. Doch ich wollte nicht im Auto schlafen und so nahm ich meinen Schlafsack und meine wichtigsten Dinge und Wertsachen mit und ging in den nahegelegenen Wald. Immer wollte ich das Auto noch im Blickfeld haben und verbrachte lange damit einen Lagerplatz zu finden. Es war eine kurze und erholungslose Nacht. An diesem Morgen hatte ich etwas erkannt: Ich muss es so nehmen wie es kommt. Ich muss mit den Wahrscheinlichkeiten eines Überfalls etc. leben. Weil ich ansonsten diese Reise nicht würde fortführen können.
Ukraine Tag 3 (27)
Am nächsten Tag fuhren wir weiter Richtung Osten. Aus irgendeinem Grund machten wir einen Halt in Luhansk. Wir waren offenbar mitten in der Stadt, aber äusserlich glich es einem Dorf. Wir waren wirklich schon genau dort und ich bat Zurken ein paar Minuten in der Stadt verbringen zu dürfen. Doch Zurken kannte kein Pardon und wollte sofort weiterfahren.
Zurken hat mir gestern mitgeteilt, dass er auf meiner Webseite nichts mehr schreiben wird.
Finde ich schade. Trauer.
War schön. Danke.
Ukraine Tag 2 (25)
Noch ein kleiner Nachtrag zum ersten Tag in der Ukraine. Wir sind mitten durch riesige Wälder gefahren. Ich liebe Wälder und die Wälder, welche es hier im Flachland der Schweiz gibt, sind so klein, dass ich mich wundere, dass es darin überhaupt Wild gibt. Klammer geschlossen.
Die Strasse wurde grösser, mehr Verkehr. Es ging gegen Kiew zu. Ganz scheu, versuchte ich Zurken zu verstehen zu geben, dass ich mir gerne die Stadt Kiew anschauen würde. Die Antwort war kurz:
«Ich mag keine Städte.»
Zurken, Reise 2012
Ich fühlte mich nicht gesehen und nicht gehört. Ich hatte für meine Reise drei Monate eingeplant und wollte nicht schon in einer Woche die Hälfte absolviert haben.
Gegen Abend erreichten wir Kiew, welches ich nur von der Autobahn ein bisschen erahnen konnte. Wir fuhren einfach daran vorbei. Zurken suchte uns einen Schlafplatz auf der anderen Seite des Flusses. Seine Idee: Hinter einer Tankstelle in einem Agglo-Gebiet. Dann kamen plötzlich zwei Männer und verwickelten uns in ein Gespräch. In schlechtem Englisch stellten sie eine normale Frage. Doch schon bald wurde uns die ganze Sache unheimlich, denn die Männer schienen gar nicht an uns interessiert gewesen zu sein. Kurz bevor es zu einem Handgemenge zwischen mir und einem der Männer kam, rannte ich weg zur Vorderseite der Tankstelle. Dort standen ein paar junge ukrainische Männer (ca.18-22 Jahre alt). Ich sagte ihnen hastig und bestimmt, dass ich sofort ihre Hilfe brauchte. Sie folgten mir sofort und so rannten wir alle gemeinsam hinter die Tankstelle. Dort war Zurken wahrscheinlich auch in Bedrängnis geraten. Den Campingtisch wieder im Auto. Zurken und ich springen ins Auto und düsen davon…
Ich bin diesen hilfsbereiten jungen Ukrainer bis heute unendlich dankbar für ihre Hilfe. Ich denke, dass, ansonsten, die Sache zumindest für Zurken hätte böse enden können.
Lieber Zurken, hast du zu meiner Version noch etwas hinzuzufügen?
Liebe Grüsse
Ukraine Tag 1 (24)
Das Wetter war schön. Die Stimmung war gut. Wir tauchen in ein riesiges Land ein. In Lviv sehen wir im vorbeifahren eine unmoderne Stadt mit Pflastersteinen. Fast alle Autos scheinen uralt zu sein. Viele sind auch aus der Zeit der Sowjetunion und haben es kommerziell nie in die Schweiz geschafft. Durch die Stadt gefahren, sind wir nicht lange. Ausserhalb der Stadt sehen wir das neue, für die Fussball-EM gebaute, Stadion. Es glänzt silbrig und sieht schön aus. Alles ist unglaublich ländlich und die Natur wird omnipräsenter. An der Strasse fahren wir immer wieder an ganz kleinen Dörfern vorbei. Die Häuser sind dann einfach der Hauptstrasse entlang gebaut und es sieht nach einem gemütlichen, ruhigen Leben aus. Doch, wenn man Menschen auf den Felder arbeiten sieht, merkt man, dass die grossen Landwirtschaftsmaschinen noch nicht wirklich angekommen sind. Man sieht auch viele Pferde und Esel im Arbeitseinsatz. Ich bestaune alles und schiesse viele Fotos. Mir gefällt die Landschaft und die Einfachheit. Endlich einmal machen wir bei einem Restaurant halt und wir essen traditionell ukrainisch. Es ist lecker. Es gibt dort auch einen kleinen See um den ich alleine herumspaziere. Ich überlege mir, wie es wäre, eines Tages hier zu wohnen. Ein einfaches und ruhiges Leben. Am Abend halten wir an einem eher kleinen Hotel. Zurken übernachtet im Auto und ich gönne mir das Hotelzimmer. Ich geniesse es meine Ruhe zu haben und endlich wieder duschen zu können und ein richtiges Bett zu haben.
Grenze Polen- Ukraine (23)
Das nächste, was mir zu unserer Reise einfällt, ist die Polnisch-Ukrainische Grenze. Polen war für mich schon extrem exotisch, aber was mich nun erwartete, war die völlige Ungewissheit. Wir übernachteten gerade nach der Grenze auf einem Parkplatz in der Nähe einer Tankstelle. Es war schon dunkel und ich lief ein bisschen umher. Auf der Hauptstrasse zwischen Polen und der Ukraine gab es viele Holzhütten. Eine war noch geöffnet und man konnte dort unter anderem irgendwelche Lebensmittel kaufen und was mir in Erinnerung geblieben ist, sind die vielen offenen Bonbons (einzeln verpackt), die angeboten wurden. In der Holzhütte herrschte ein dämmriges Licht und ich wunderte mich, was der nächste Tag erhellen würde.
Sehr geehrter Zurken (22)
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Katzenwäsche (21)
Am nächsten Tag fuhren wir hauptsächlich auf der Autobahn von Deutschland nach Polen in Richtung Südosten. Ich war zum ersten Mal in Polen und bestaunte alles, obwohl man ja eigentlich von der Autobahn nicht so viel sieht. Irgendwann gingen wir davon weg. Und ich durfte das erste Mal fahren. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass dir das nicht so gefiel. Und es sollte das letzte Mal gewesen sein. Ich kann mich noch an ein polnisches Restaurant erinnern, aber weder das wir drin waren noch dort gegessen hätten (habe gerade Hunger). Item. Am Abend waren wir wieder auf der Autobahn, aber dieses Mal ging es ca. auf der Höhe von Krakow nach Osten oder sogar Nordosten? Ich kann mich daran erinnern, dass die Sonne auf unserer Fahrt genau hinter uns lag. Westen war genau die Richtung in welche wir nicht fuhren. Es war eine schöne Abendstimmung. Übernachtet haben wir auf einem Raststättenparkplatz. Ich ging in den Imbiss und schaute dort an der Bar den Champion’s League Final bis sie mich um ca. 10.00 Uhr hinausschmiessen, weil die Öffnungszeit abgelaufen war.
Am nächsten Morgen machte ich wieder Katzenwäsche. Es war das zweite Mal hintereinander.