- Ich höre gerne Robin Rehmann, weil ich so etwas über Menschen lernen kann.
- Ich kann mir ca. 20 Telefonnummern merken.
- Auf der Arbeit bemerke ich immer wieder, dass ich mir gewisse Details merken kann. Zum Beispiel weiss ich die Nummer einer Strasse eines Kunden, obwohl ich vielleicht vor einer Woche nur einmal damit zu tun hatte.
Empfinde ich Truur? Ja. Well ich mich mit dem Gfühl verbinde? Ja.
Erster Streich
2010 ging ich nach der Arbeit zu einem Kollegen, welcher damals in Zürich sein Geschäft hatte. Ich ging einfach vorbei ohne mich vorher anzumelden. Wir redeten ein paar Minuten. Irgendwie fühlte ich mich herausgefordert und ich wollte herausfinden, ob ich zu einer Prostituierten gehen könnte. Ich weiss nicht einmal mehr, wie ich auf das Thema kam, aber auf einmal hatte ich dieses Ziel vor Augen. Ich glaube, dass ich vorher noch nie darüber nachgedacht habe. Aber vielleicht brachte er mich irgendwie auf die Idee und dann wollte ich mir sofort beweisen, dass ich das könne oder so. Auf alle Fälle ging ich schnurstracks zur Langstrasse und hatte CHF 100 mit. In einem Nebenquartier sah ich eine verdächtige Frau. Ich habe sie angesprochen und es hat sich dann herausgestellt, dass sie tatsächlich eine Prostituierte war und sie bereit war. Sie hatte oben ihre Wohnung oder so. Es war keine ‚Wohnung-Wohnung‘. Es war genau so eingerichtet für Sex. Ich weiss nicht, ob sie die Wohnung alleine bezahlte oder wie das genau lief. Alles war perfekt vorbereitet und es war der perfekte Ort. Ich glaube, dass es tatsächlich so ein rotes Licht gab.
Ehrlich gesagt, fand ich das eine tolle Erfahrung und mir war die Frau sehr sympathisch. Sie kam aus Litauen und ich fragte nach ihrer Nummer. Sie gab mir sie. Ich glaube, dass ich ihr nach ein paar Jahren tatsächlich einmal geschrieben habe.
Empfinde ich Trauer?
Ja.
Nachtrag am 17.7.2025:
Ich glaube, dass es 2011 gewesen ist und nicht 2010. Aber 100% sicher bin ich mir nicht. 90%.
Fünfter und letzter Streich
Zwei Jahre später in Pattaya, Thailand. Ich suchte eine Bar in der ich ein bestimmtes Fussballspiel schauen konnte. Alles war draussen und es war ein angenehm warmer Abend. Ich fand eine passende Bar, trank ein Bier und schaute das Spiel. Irgendwie war es so, dass man so wie an einer Bar stand. Neben mir stand eine Frau. Sie war nett und wir redeten ein bisschen. Sie war älter als ich. Ich mochte sie. Am Ende des Abends fragte sie mich, ob sie zu mir in mein Hotel kommen dürfe. Ich überlegte kurz. Warum nicht. Ich fand sie wirklich nett, lieb… toll. Es war schön mit ihr. Es war eine gute Erfahrung.
Han ich Angst?
Ja.
Bereue ich es?
Nein.
Warum nicht?
Weil ich hoffe, dass es auch für sie eine gute bzw. schöne Erfahrung war. Es fühlte sich nicht falsch an, so wie beim dritten Streich gegen Ende des Aktes.
Empfinde ich Trauer?
Ja.
Hatte ich Sex mit ihr?
Ja.
Habe ich sie dafür bezahlt?
Ja.
Vierter Streich
Ich war in China. Nach einem ganzen Tag Sehenswürdigkeiten anschauen, war ich durstig oder hungrig. Ich glaube durstig. Also ging ich in einen kleinen Shop in der Nähe meines Hotels. Es war ein kleiner Laden mit Getränken, Chips und solchen Sachen. Neben der Verkaufstheke war ein Sofa. Darauf lag eine Frau. Sie schlief. Sie hatte einen grossen Ausschnitt. Ich nahm ein Getränk (Cola?) und wollte bezahlen. Die ältere Frau an der Theke zeigte auf die schlafende Frau. Sie gestikulierte. Ich verstand, dass die Verkäuferin ihre Zuhälterin war. Wir verhandelten den Preis. Danach wurde die Frau geweckt und ich durfte hinter die Ladentheke kommen. Ich wurde in eine Halle geführt. Es war eklig. Es war eine kleine Fabrikhalle oder so und es war nur Beton und so. Irgendwie gab es so etwas wie Vorhänge. Diese Vorhänge ermöglichten ein Mindestmass an Privatsphäre. Naja.
Muss ich den Rest auch noch erzählen?
Es war nicht so schön, weil ich mich beobachtet fühlte, aber ich hatte den Akt durchgezogen.
Draussen trank ich mein Getränk (Cola?) und ging zurück ins Hotel.
Bin ich ein Arschloch?
Nein.
Han ich Angst? Ja.
Liebe Eltern, seid mir nicht böse..
Ich glaube, dass mir mein Vater, hinter dem Rücken meiner Mutter, immer wieder das Gefühl gegeben hat, dass mein Leben in seinen Händen ist und dass er dieses beenden kann. Es war subtil. Es machte mir Angst. Aber ich konnte meiner Mutter das nicht erklären, weil sie Angst selber nicht verstand. Also war die Angst nutzlos. Einmal fuhr ich mit meinem Vater nach Luzern. Wir sprachen über Suizid. Plötzlich beschleunigte er sein Fahrzeug und fuhr mit erhöhter Geschwindigkeit in Richtung einer Mauer. Ich habe lange nicht darüber gesprochen (bzw. jetzt ist es das erste Mal), weil ich schon ein Teenager war und ich nicht schwach erscheinen möchte.
Anmerkung im nachhinein:
Wenn ich mich recht erinnere, kann es sogar sein, dass ich es meiner Mutter erzählt habe. Ja, ich glaube, dass ich es ihr erzählt habe..
12.07.1995
Ratko Mladić ging nach Potočari,1 und traf dorf auf zehntausende Geflüchtete (am Vorabend waren es ca. 25,0002), welche vor seinen Truppen von Srebrenica zum UNO-Stützpunkt nach Potočari geflohen waren.3
- indirekt zitiert aus https://en.m.wikipedia.org/wiki/Srebrenica_massacre , aufgerufen von mir am 12.07.2025 um ca. 11.05 Uhr.
–> Von Wikipedia angegebene Quelle: «Krstic Judgement Part II. Findings of Fact» (PDF) (http://www.icty.org/x/cases/krstic/tjug/en/krs-tj010802e.pdf , aufgerufen von mir am 12.07.2025 um ca. 11.25 Uhr). ICTY. 2 August 2001. pp. 10–18, 27, 32–92. ↩︎ - zitiert aus https://de.m.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_Srebrenica , aufgerufen von mir am 12.07.2025 um ca. 11.05 Uhr.
–> Von Wikipedia angegebene Quelle für dieses Zitat: Matthias Fink: Srebrenica. Chronologie eines Völkermords. S. 381 und S. 392. ↩︎ - indirekt zitiert aus https://de.m.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_Srebrenica , aufgerufen von mir am 12.07.2025 um ca. 11.05 Uhr.
–> Von Wikipedia angegebene Quelle für dieses Zitat: Matthias Fink: Srebrenica. Chronologie eines Völkermords. S. 373. ↩︎
Han ich Angst? Ja.
Ich wurde als Kind beschnitten. Ich kann mich daran erinnern.
Han ich Angst? Ja.
Ich habe vorhin ein YT-Video gesehen, welches zeigt, wie ein russischer Drohnenschwarm, nacheinander, Drohne für Drohne, einen gepanzerten Personentranporter der ukrainischen Armee angreift. Die Schäden am Fahrzeug nehmen mit jedem Einschlag zu. Irgendwann kommt das Fahrzeug zum Stillstand. Die Hintertür geht auf und zwei Männer gehen langsam aus dem Fahrzeug. Im nächsten Moment fliegt eine Drohne durch die Hintertür und explodiert im inneren des Fahrzeugs heftig. Diese Explosion, im inneren des Fahrzeugs, hätte kein Mensch überleben können. Die zwei, die vorhin aus der Hintertür kamen, hat diese Explosion wahscheinlich zusätzlichen Schaden zugefügt. Dann fliegt die Kameradrohne, welche auch explosiv ist, kurz vor der Ladetüre auf den Boden und explodiert. Diese Explosion hat den zwei sicherlich auch geschadet. Vielleicht hat sie sie getötet. Vielleicht sofort. Vielleicht nicht unmittelbar. Und dann besteht ja rein theoretisch immer noch die Möglichkeit für weitere Drohnenangriffe. Heute habe ich mit zwei ukrainischen Männer gesprochen.